Loving Reaper – Die Seelen, die uns brauchten

„Loving Reaper” ist ein Comic über den Tod und die Qual von Tieren sowie über das liebevolle Wesen, das sie in Empfang nimmt, wenn ihre Zeit gekommen ist. Seit Jahren rühren mich die Comic-Strips von Jenny Jinya zu Tränen. Nun sind sie gesammelt und gebunden erschienen.

Diese Welt scheint schwarze Katzen zu hassen. Man sagt, wir bringen Unglück.

Der Sensenmann mit Gefühlen

Natürlich muss der Comic mit der Geschichte über das Black-Cat-Syndrom beginnen, und so komme ich nicht einmal über die erste Seite hinaus, ohne zu weinen. Ich brauche mehr Taschentücher und heule mir die Nebenhöhlen frei. Die Geschichten über Katzen kriegen mich jedes Mal, auch die vom „Sanften Wächter”, der als Katze die Seele seiner Menschen über ihren Tod hinaus bewacht. Oft habe auch ich schon das Gefühl, meine Katzen wären noch da. Jetzt ist es nur noch selten, und manchmal träume ich von ihnen. Daher zerstört mich diese Geschichte jedes Mal einfach. Wegen des liebevollen Sensenmannes kann ich gar nicht mehr aufhören zu weinen.

Es sind die Menschen, die Tierleid verursachen: Schildkröten, Tauben, Wilderei, Elefantenreiten, der Zirkus. Dies sind einige der Themen, die Jenny Jinya in ihre Geschichten verarbeitet und mit Kontext und Quellenangaben ergänzt. Es ist emotional aufwühlend, wie sie diese Themen den Lesenden vermittelt. Vielleicht schafft sie es so, das Thema zu vermitteln. Ihre Botschaften werden durch die handgeletterten Texte und die Gestaltung der Sprechblasen unterstrichen.

Die Bilder, die Jenny zeichnet, sind wunderschön. Seelen leuchten, Tod und Leben sind im Einklang miteinander, solange sie zumindest die Rollen nicht tauschen. Denn zum Abschied lässt sie uns mit einer kleinen Geschichte, die zum Schmunzeln einlädt, die vorher geflossenen Tränen trocknen. Nach den ernsten Themen ist das ein sanftes und leichtes Ende.

Loving Reaper ist für mich einer der schönsten und rührendsten Comics überhaupt.