DIY ⇒ Han Solo Gürtelschnalle
Ist das schon Cosplay?
Wisst ihr noch, 2020, als wir uns alle auf die Leipziger Buchmesse gefreut haben und dann Corona aber alles verhinderte? Tja, damals gab es mal die fixe Idee, einen Tag mit Star Wars Thema zur LBM zu gehen. Ich wollte als Han Solo losziehen. Dafür habe ich mir damals ein rotes Band gekauft und einen blauen Textilmarker. Ganz viele Striche gemalt und das Band auf eine meiner Hosen aufgenäht. Ein langärmliges Polohemd gekauft und eine Workware-Weste, die ich ordentlich kleiner nähen musste. Um den Look abzurunden, habe ich dann ein günstiges Han Solo Gürtel/Waffenhalfter bei eBay geschossen. Das Ding ist mir aber viel zu groß, lässt sich nur mäßig anpassen und sieht am Ende einfach nur „geht so“ aus.
Monate des Lockdowns später, Nadine und Flo haben den Foamlord Shop eröffnet und YouTube schlägt mir ständig Videos vor, die ich zum Zeitvertreib ansehen soll. Irgendwo dazwischen versteckte sich ein Video, wie sich aus Foam ein Din Djarin oder Boba Fett Helm machen lässt. Sieht ja gar nicht so schwer aus und eine Gratisanleitung zum Download gibt es auch noch? Deal! Aber hey, Moment mal… Was ist denn aus Han Solo geworden?
Han Solos Gürtelschnalle
In der Zwischenzeit hatte ich mir einen braunen Ledergürtel und eine braune Beintasche (als Halfter, denn einige Messen haben strenge Waffenregeln, daher auch einfach der praktische Halfter-Ersatz mit Stauraum) gekauft. Das sieht zusammen erstmal nicht so toll aus, denn die Gürtelschnalle ist das auffälligste Merkmal an dem Ensemble. Da ich noch keine Erfahrung mit Foam habe und nicht sicher war, ob dieser den Belastungen standhalten kann, hab ich erstmal auf vorhandene Mittel zurückgegriffen. Eine Mustermappe für Vinylböden.
Aus Papier habe ich mir eine Vorlage gemacht und mit Gürtel und Tasche verglichen, ob die Größe reicht, die vorhandenen Schnallen abzudecken. Dann habe ich viermal die Vorlage übertragen und ausgeschnitten. Zwei bekamen Löcher, durch die ich Bänder zur „Gürtelführung“ gezogen haben, dann habe ich jeweils eine Schnalle ohne Löcher darauf geklebt, um die Bohrungen zu verdecken. Nach dem Trockenen alles noch mal in Form schleifen und schon ging es ans Lackieren.
Grundiert habe ich beide Schnallen (vorne und hinten) mit silberner Sprühfarbe. Damit die Schnallen nicht so hübsch und neu aussehen, folgt nach dem Trocknen das Wethering. YouTube erklärte mir freundlicherweise, dass ich dafür eigentlich nur meine 0815 Acrylfarbe aus dem Künstlerbedarf brauche und ein Papiertuch. Vom Malen hatte ich noch schwarze Acrylfarbe da, die habe ich mit ein Hauch mit Wasser verdünnt, großzügig mit dem Pinsel auf beide Schnallen aufgetragen und dann mit einem Papiertuch abgewischt. Ein wenig Farbe bleibt haften und so ergibt sich der Used-Look. Überraschend simpel. Nach dem Trocknen gibt es noch eine Portion matten Klarlack gegen Abrieb.
Nun muss natürlich noch alles zusammengetüddelt werden. Die Beintasche kommt jeweils nur durch eine Schlaufe an der Schnalle, damit das Band ab der Schnallte „runterfällt“. Später werde ich den Gürtel durch ein oder zwei Gürtelschlaufen führen, damit er fixierter ist. Er soll ja auf der Hüfte sitzen, da kommt es gelegen, dass meine alte Hose eine Hüfthose ist. Ein Band an der vorderen Schnalle ist bei jedem Öffnen und Schließen belastet, denn dort wird jedes Mal das Endstück vom Gürtel durchgeführt. So ist jeweils ein Band hinter und ein Band vor der Gürtelschnalle.
Das Hüftband der Tasche versteckt sich hinter dem Gürtel, so wirkt es so, als würde es wirklich erst von der Schnalle aus Richtung „Halfter“ führen. Fehlt nur noch die passende Gelegenheit Han Solo auch mal auszuführen.
Hmmm, und vielleicht doch ein Blaster? Da, war doch so ein Video zum „Umlackieren“ von „Waffen“ und die Farben habe ich ja nun auch schon da. Vielleicht folgt also bald das nächste Projekt.