Becoming Mandalorian – Helmet
Mein Mandalorian Helm
Alles fing an, als ich über dieses Video stolperte Let’s Make Foam Helmets! BOBA FETT & THE MANDALORIAN. Mit Gratisanleitungen für die Helme von Din Djarin und Boba Fett. „Witzig, aber dafür fehlt dir bestimmt das Geschick.“ Nach ein paar Tagen wollte ich aber mein Geschick testen, indem ich den Mando Helm in Pappe bastelte. Bis dahin dachte ich, die Helme sind eh viel zu groß für mich und ich müsste sie sowieso anpassen, aber tatsächlich fand ich die Größe in Ordnung und ich begann über Foam zu sinnieren. Außerdem wollte ich einen eigenen Mandalorian kreieren und überlegte schon, wie ich Augenpartie, Farben und Extras am Helm gestalten würde.
Mit Foamlord.de hatte ich eine Quelle quasi direkt vor der Nase und einige Tutorials von Nadine später, traute ich mir es tatsächlich zu, meinen eigenen Helm zu bauen. Die Bestellung ging raus und ich verlor mich schon total in verschiedenen Helmen und Rüstungsteilen. So langsam entwickelte sich eine Idee, wie nicht nur der Helm, sondern auch der Rest von meiner Mandalorian Rüstung aussehen könnte. Was hab ich nur getan?!?! Ein paar Tage später kam der Foam in einem riesigen Paket an und Zubehör, das mir bis dahin fehlte, hatte ich in der Zwischenzeit auch erworben. (Gar nicht so viel, wenn man sowieso schon werk- und bastelbegeistert ist.)
Intermezzo
Auf der Suche nach einem kurzärmligen Poloshirt für Han Solo (bei 28°C wollte ich nicht ein langes Shirt und hohe Stiefel tragen) gab ich der permanenten Werbung für einen Fast Fashion Versandhandel nach. Dort fand ich dann nicht nur ein Polo, sondern auch noch Klamotten, die in Kombination an einen mandalorianischen Kampfanzug erinnern. Hose, Rolli, Chop Top, Handschuhe, Gürtel + Gürteltasche für etwa 20 Euro. Ich konnte nicht widerstehen. Noch nicht mal den Helm angezeichnet, aber schon die passenden Klamotten am Start.
Ari vs Foam
Ich hatte mich für die Vorlage des Mandalorian-Helmes entschieden, da dieser am Hals enger ist. Außerdem hatte ich die Augenpartie an meinen Pappprototypen angepasst. Die Form habe ich auf die Vorlage übertragen, doch am Ende wird die untere Linie sowieso noch angepasst werden müssen. Nun also Kreidestift raus und alles auf den Foam übertragen. Bei warmen Temperaturen gibt es leider schwitzige Hände und die kleben am Papier. Ich sollte künftig mit kleinen Gewichten arbeiten. Danach ausschneiden, es ist nicht so einfach, wie es klingt. Ich habe ein paar Pausen gemacht, da zwischendurch einfach die Konzentration weg war. Nachdem ich ein wenig Übung bekommen hatte, habe ich mich auch an die schwierigen Schnitte getraut. Hab ich schon mal Fußleisten auf Gehrung gesägt? Macht das mal Freihändig mit einem Messer an einem runden Stück Foam. Danach ist ein Rotations-Tool dein Freund, um das wieder glattzumachen.
Kleben oder Meditationsübungen
Vor dem Kleben habe ich die einzelnen Teile ein wenig mit dem Heißluftfön in Form gebracht. Im Nachhinein hätte das Vorformen durchaus ein bissen stärker sein können, das hätte das Kleben nochmal erleichtert. „Beim Kleben immer Zeit nehmen und es ganz in Ruhe machen.“ Dieser Satz wird dir immer wieder gepredigt. Ich habe mich durch eine kurze Störung plötzlich unter Zeitdruck gefühlt und ganz viel gemacht, woraus ich jetzt lernen kann. Im Ernst, manche Stellen klebten gar nicht und andere hatten riesige Lücken. Ich habe alles über Nacht erstmal stehen lassen und am nächsten Tag versucht nachzubessern.
Als Erstes habe ich die Form des Helmes nachgearbeitet, damit diesmal weniger Zug auf den Kanten ist. An Kanten, die gar nicht klebten, habe ich den alten Kleber entfernt und neuen aufgetragen. An Stellen, die weit auseinander standen, habe ich mit einem Zahnstocher Kleber eingefüllt. Diesmal alles schön peu à peu, Naht um Naht schließen und ausbessern. Meditative drei Stunden später, war ich überrascht, wie viel ich doch noch korrigieren konnte. Klar werde ich an Schleifen und Spachteln nicht vorbeikommen, aber immerhin hält es nun zusammen.
Details und Schleifen
Wo zuerst Schleifen und wo zuerst Details anbringen? Die Kanten, die später abgedeckt sind, brauche ich nicht so genau zu schleifen, aber wenn die Applikationen drauf sind könnte ich die versehentlich beim Schleifen beschädigen. Also fange ich besser mal damit an, mir zu überlegen, wo ich welche Details haben möchte und dafür Schablonen zu machen. Plötzlich wird mir klar, dass eine Naht, die wieder komplett aufgegangen war und mit dem Nacharbeiten nun perfekt aussieht am Ende abgedeckt sein wird. Ich weine innerlich ein bisschen, fange aber trotzdem an, Details von Sabine Wrens, Boba Fetts und Din Djarins Helme zu mischen und noch eigene Anpassungen einzubeziehen. Die Augenpartie musste noch mal nachgeschnitten werden. Außerdem habe ich nichts Passendes zum Spachteln gefunden. Hoffentlich lässt sich das etwas mit Grundierung ausgleichen.
Die einzelnen Teile für die Seiten habe ich nach und nach ausgeschnitten und in Form geschliffen. Nachdem diese angeklebt waren, habe ich für ein „Blech“ das am Hinterkopf angebracht werden sollte, Maß genommen. Dieses Blech im richtigen Winkel zu verkleben, war nicht ganz einfach. Die Lüftungsöffnung musste ich ein wenig verkürzen, damit sie unter das Band passt und das Band selbst ein bisschen begradigen, damit alles bündig abschließt. Die Lüftung zu kleben ist absolute Friemelarbeit. Ich habe dann ein Stück Malerkrepp genommen, damit die kleinen Teile nicht immer verrutschen alles verklebt und am Ende das Konstrukt am Helm angeklebt.
Kleben, schleifen, grundieren. Meine Grundierung von Foamlord habe ich mit etwas Acrylfarbe in Silber angemischt. Der Helm soll später noch bunt werden. Sollte ich irgendwo nicht so genau abkleben, soll in den Lücken einfach kein Schwarz durchschimmern, sondern Silber. Es muss also alles gar nicht perfekt aussehen, es sollten nur die Poren verschlossen sein, damit die Acrylfarbe deckt und alles schön biegbar und widerstandsfähig bleibt.
Farben und Schablonen
Für die Partie über dem Visor habe ich mir eine Schablone gemacht, indem ich Linie des Visors auf Papier übertragen habe. Damit will ich Form und Abstand einheitlich gestalten. Die Linie soll dann mit der Platte am Hinterkopf abschließen. Außerdem habe ich die „Streifen“ über dem Visor auf eine Seite übertragen, damit ich deren Verlauf später symmetrisch hinbekomme. Meine Acrylfarbe in Petrol war zu dunkel und hat noch einen Klecks Weiß bekommen. Angemischt in einem Schnapsglas und mit einer Frischhaltefolie hoffentlich noch ein bisschen haltbar.
Nachdem Petrol zu dunkel war, war das Grün zu hell und die beiden Lilatöne passten auch nicht. Also fing ich auch da mit dem Mischen an und musste mich insbesondere bei dem Lila ein bisschen über mein Weiß ärgern, denn das war nicht so mehr geschmeidig und hat immer wieder Klümpchen gebildet. Meine Farben sind halt schon ein paar Jahre alt. Ergebnis ist daher ein etwas meliertes Lila, das auch erst nach etwa 3 Lagen gut deckt. Von Gleichmäßig kann hier ja nicht die Rede sein.
Deswegen habe ich beschlossen, aus der Not eine Tugend zu machen und den Look des Lilas einfach komplett in der dritten Schicht anzupassen. Bis auf die Wangenelemente wird das Lila mehr Struktur bekommen. Das macht den Helm noch ein bisschen interessanter und kann auf weiteren Rüstungsteilen aufgegriffen werden. Zum Abschluss ergänze ich mit einem abgedunkelten Silber noch ein paar Abriebstellen an den Kanten und einen kleinen Lufteinschluss im Foam, den ich nicht ausgleichen konnte. Dieser wird so einfach als kleine Schadstelle hervorgehoben. Mit einem Mix aus Wasser, schwarzer und brauner Acrylfarbe mache ich ein Weathering und ein paar Stellen bekommen noch ein bisschen braune Acrylfarbe als Schmiere. Danach wird alles mit Sprühfilm versiegelt.
Endgegner: Heißkleber
In dem Video zur Helm-Vorlage wird das Visier mit Heißkleber eingeklebt. Einen Schweißschild aus Kunststoff gibt es aus Plastik in Deutschland nicht. Ich habe mich daher für einen Gesichts-Spritzschutz entschieden (gibt es ja schon für ein Euro) und Folie zu Scheibentönen aus dem KfZ-Bereich. Andere Pläne, zum Beispiel eine dieser Schirmmützen, waren leider zu klein. Die Scheibenfolie blasenfrei auf den Schild zu bekommen ist noch ok, leider ist es a) schwierig mit einer Heißklebepistole in den Helm zu kommen, b) es hält einfach nicht und c) ich habe eine Killer-Brandblase am Mittelfinger. Schlussendlich habe ich wieder auf den Kontaktkleber zurückgegriffen. Mit dem Band wurde der Helm von außen in Form gehalten, da die Klebebänder innen nun ab mussten.
Polstern und Passform
Ich hatte mir direkt Polster-Schaumstoff mitbestellt. Für ein Häkelprojekt hatte ich schon mal verzweifelt nach sowas zu brauchbaren Preisen gesucht und habe mich ein Keks gefreut, als Verschnitte davon zur Auspolsterung des Paketes genutzt wurden. Jetzt will ich den Schaum aber erstmal nutzen, damit der Helm gut sitzt und nicht mehr auf meinem Kopf wackelt.
Wie hoch bzw. wie tief muss der Helm sitzen, damit ich gut sehen kann? In welche Richtung muss er kippen, um Badass auszusehen? Wo muss etwas hin, damit es nicht wackelt und wo wäre aufpolstern eine Einengung? Ich habe mich nach und nach ran getastet und da kamen mir die Verpackungsstücke sehr gelegen. Mit doppelseitigem Klebeband und Polsterstreifen habe ich mich herangetastet, bevor ich das Polster mit Kleber befestigt habe.
Fazit
War es schlau mit dem Helm anzufangen? Nein. Am Anfang dachte ich noch, ich mache es nur mal aus Jux, um zu sehen, ob ich sowas überhaupt kann. Dann stelle ich den Helm ins Regal und kann ihn immer bewundern. Nachdem ich plötzlich eine ganze Rüstung wollte, hätte ich lieber mit den kleinen Teilen beginnen sollen, an denen lässt es sich besser üben als an dem deutlich komplexerem Helm. Nur sind Helm und Brustplatte eigentlich die wichtigsten Teile, um Mandalorian zu werden. Der Helm ist alles andere als perfekt geworden aber für ein Erstlingswerk durchaus ok, vielleicht sogar vorzeigbar. Das Visier ist mir zu durchsichtig, da muss ich noch eine andere Lösung finden. Nun aber auf zu weiteren Rüstungsteilen.
Mega cool! Respekt wer es selbst macht!
Ein Mitgliedaus unserem Verein hat hier auch mal was vorgestellt vielleichthilftes ja.
https://youtu.be/Koq5b-uQNZ8
Wow, krass. Ich find’s mega! Wieviele Arbeitsstunden stecken da drin!!? 😀 Auch wenn vielleicht nicht alles so wurde, wie du wolltest, denke ich, dass du darauf stolz sein kannst.
Puh, ich wünschte ich wüsste es. Ich habe über mehrere Wochenenden und ein paar Abende daran gearbeitet. Ich brauchte ab und zu Pausen und es gab Trocknungszeiten. Zwischen dem 16.7. und dem 3.8. habe ich den Helm fertiggestellt. Vor kurzem habe ich am Visir noch nachgebessert