Am liebsten mag ich Monster 2 +Rezension+

Am liebsten mag ich Monster 2

Am liebsten mag ich Monster 2

1968 in Chicago. Karen ist eine Außenseiterin und wird in der Schule gehänselt. Die Welt sieht sie als Hillbilly, Zigeuner, Mischling oder einfach jemanden aus der Unterschicht. Ihre Liebe gilt den Monsterfilmen und so sieht sie sich selbst als Monster. – Aus der Rezension zu Am liebsten mag ich Monster 1

Band 1 endet mit einem Schicksalsschlag. Zu Beginn des zweiten Bands sind die Geschwister mal wieder auf dem Weg in ein Museum, um Kunstwerke anzusehen und diese zu zeichnen. Karen erfährt von ihrem Bruder Deeze mehr über ihren verstorbenen Bruder und den „Unsichtbaren“ ihren Vater. Sie ist sich ihrer Selbst und ihrer sexuellen Orientierung mittlerweile bewusst.

Wahrheiten und Dinge, die ewig verborgen bleiben

Eine Sache muss ich vorwegnehmen, da ich weiß, dass einige damit sehr unglücklich waren: Es wird keine komplette Auflösung geben. Wir erfahren viel über Deeze und in welche Kreise er sich bewegt. Wir werden mehr über Ankas Vergangenheit hören. Ebenfalls erfahren wir mehr über Karens Familie, doch nie werden wir alle Lösungen präsentiert bekommen. Es ist ein Abschluss, der einiges offen lässt.

Das Design des Comics bleibt sich treu, genau wie der Stil des Comics. Es fühlt sich an, als hätte ich eine Kladde in der Hand und die Optik bleibt bei einem bemalten Collegeblock. Natürlich werden hier wieder massig Cover von Pulp Heften in Karens Stil abgebildet, doch diesmal drehen sich die Gedanken von Karen nicht um Füsslis Nachtmahr, sondern um die Variationen der Darstellung von Judith und Holofernes. Dementsprechend finden wir einige Varianten auch in ihrem Zeichenheft, das sich wie ihr Tagebuch liest.

Die in Chicago vorherrschenden Probleme der Zeit: Vietnam, Korruption und wie gefährlich es ist anders zu sein, werden erneut thematisiert. Karen findet eine Freundin und erfährt mehr über den Hintergrund eines Freundes, der nicht nur schwul ist, sondern auch ein Dragkünstler. Ich habe zunehmend das Gefühlt, dass sie Grausamkeiten und Tod gegenüber abstumpft. Doch das Bild von Judith und ihrer Tat, jemanden töten, um andere zu schützen ist, wie schon gesagt, zentral.

Die Bilder faszinieren mich weiterhin. Es werden nur wenige Farben verwendet. Anka würde aus einem bestimmten Grund Blau dargestellt, so ist es nun ihr Witwer, der Blau ist. Die vielen feinen Linien, die ein Ganzes ergeben. Hier steckt so viel Arbeit in den Bildern und der Stil ist fesselnd. Ob kleine Comics, Erlebnisse, Kunst, Pulp Hefte oder Kunst, alles wird von Emil Farris in den Stil der fiktiven Karen transformiert.

Am liebsten mag ich Monster 2 führt die Geschichte auf dem gleichen Niveau weiter, auch wenn hier der rote Faden dünner wird.

Am liebsten mag ich Monster 2 ...

… erzählt die Geschichte um Karen weiter.
… bleibt seinem umwerfenden Artwork treu.
… hat mich für eine lange Zeit gefesselt.

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Am liebsten mag ich Monster 2

Szenario und Zeichnungen: Emil Ferris
Softcover mit 420 Seiten
ISBN: 9783741638237
Erschienen am: 22.10.2024
bei Panini

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

© Panini

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