Lovecraft – Alberto Breccia +Rezension+

Lovecraft – Alberto Breccia +Rezension+

Alberto Breccia adaptierte bereits vor 50 Jahren die Geschichten von Lovecraft in schwarz/weiß Bildern.

Der Avant-Verlag hat nun diese Sammlung neu verlegt. Alberto Breccia liefert hier alle Bilder und die Adaption von „Das Fest“. Die Geschichten „Das Ding auf der Schwelle“, „Der Schatten über Innsmouth“, „Die Stadt ohne Namen“, „Das Grauen von Dunwich“, „Cthulhus Ruf“, „Die Farbe aus dem All“, „Der leuchtende Trapezoeder“ und „Der Flüsterer im Dunkeln“ wurden von Norberto Buscaglia bearbeitet und sind zwischen 1973 und 1979 entstanden. Die Vorlagen von H. P. Lovecraft sind bereits in den Jahren von 1921 bis 1935 verfasst worden.

Bilder des Grauens

Bei einem schnellen Blick in die Leseprobe können die Bilder noch für Kohlezeichnungen gehalten werden aber in Wirklichkeit sind es ausgeklügelte Mischungen verschiedener Stile. Breccia ist sehr experimentell an die bildliche Umsetzung gegangen und hat Jahre darauf verwandt, die passenden Stilmittel zu finden und diese zu mischen. Dabei bleiben alle Gestaltungen schwarzweiß.

Die Zeichnungen gehen von Aquarellen und Tuschzeichnungen, in denen sich die Tinte „brandfleckig“ verändert hat, bis hin zu Kollagen. Diese „Hitzeschäden“ sind wirklich spannend, aber auch die Kollagen lassen die Bilder sehr befremdlich wirken. Die Abbildungen ändern sich nicht nur von Geschichte zu Geschichte, auch innerhalb der einzelnen Erzählungen werden die Stilmittel häufig gewechselt und zeigen den Lesern etwas, das als die Flecken des Grauens bezeichnet werden könnte.

Was man sieht und was man nicht sieht

Die Bilder sind oft stilisierte Momentaufnahmen der Geschichten. Die Farbflecken und Papierfetzen stellen nie eine Interpretation der von H. P. Lovecraft geschaffenen Monster dar, sondern zeigen eine Fremdartigkeit auf, die Luft für die eigene Fantasie lässt. So wird mal mit wilden Pinselstrichen, mal mit sehr geometrischen Zeichnung und anderen Stilmitteln eigentlich das gleiche Ziel verfolgt: die bedrückende, beklemmende Fremdartigkeit zu visualisieren. Damit werden die Geschichten gut „untermalt“.

Das Lettering in dieser Lovecraftadaption ist auch wesentlich besser zu lesen, als in meiner zuletzt gelesenen. Allerdings weiß ich nicht, ob die Adaption dazu in der Lage ist, jemanden ebenso in den Bann zu ziehen, wie es H. P. Lovecraft mit seinen Geschichten getan hat. Das mag an den Besonderheiten dieses Autors liegen, der sich bereits als Junge ein Pseudonym ausdachte, dies in seinen späteren Geschichten zum verrückten Araber macht, der das Necronomicon geschrieben hat. Der unzählige Geschichten verfasst hat, die zum Cthulhu Mytos gehören ohne auch nur den großen Alten in diesen zu erwähnen.

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Lovecraft, Alberto Breccia, Avant-VerlagLovecraft

Text & Zeichnung: Alberto Breccia
Hardcover mit 126 Seiten, schwarzweiß
ISBN: 978-3-945034-82-8
Veröffentlicht: Apr. 2018
beim Avant-Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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2 Antworten

  1. 16. Juli 2018

    […] ich habe auch einige. Zum Beispiel habe zwei Lovecraft Comics. Einer davon ist, naja, dürftig, der Andere hoch interessant und […]

  2. 13. März 2020

    […] Artwork kann so unterschiedlich sein, wie der Mensch, der es gestaltet. Dabei lasse ich hier den Lovecraft mit den Zeitungsausschnitten mal außen vor, denn dieser geht schon in gestalterische Extreme, wie […]

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