Die Übertragung von Manuele Fior +Rezension+

Die Übertragung von Manuele Fior +Rezension+

Aliens und der Alltag

In die Übertragung begleiten wir den Psychologen Raniero durch seinen Alltag. Seine Freunde sind nicht unbedingt die Besten, seine Frau möchte sich von ihm trennen, obwohl er alles tut, damit sie es sich anders überlegt. Eines Abends auf dem Heimweg beobachtet er merkwürdige Lichterscheinungen. Diese lenken ihn so stark ab, dass er mit dem Auto verunfallt. Zwar ist ihm nicht allzu viel passiert, dennoch muss er sich direkt für seine benzinbetriebenen Oldtimer rechtfertigen. Mit einem modernen Auto wäre das sicher nicht passiert.

Am Tag nach seinem Unfall behandelt er die junge Dora im Krankenhaus. Ihre Eltern haben sie eingewiesen. Zum Einen sind sie nicht glücklich mit ihrer neuen Konvention, zum Anderen habe sie Halluzinationen. Was sie sieht, sind aber die Lichterscheinungen, die auch Raniero gesehen hat. Nur geht Dora weiter, sie sagt, dass diese von Außerirdischen verursacht werden, die mit ihr zudem telepathisch in Verbindung stehen. Raniero tut sich mit dieser Vorstellung schwer, ist aber fasziniert.

Fremdartigkeit auch ohne Farben

Die Übertragung mag sich um Außerirdische drehen, hauptsächlich sind wir aber auf dem Boden der Tatschen. Ranieros Alltag wird durch die Ereignisse aus der Bahn geworfen. Das Zwischenmenschliche steht hier im Vordergrund. Das Agieren mit seiner Frau und den Ereignissen. Das Verhältnis zu seinen Freunden und dann ist da auch noch Dora, die als Mitglied er neuen Konvention unter anderen monogame Bindungen in Frage stellt. Auch wenn seine Frau ihn verlässt, ist Dora immer noch seine Patientin. Wie eng darf ihre Bindung sein auch wenn Raniero gerne mehr über die Lichterscheinungen von ihr erfahren möchte?

Die Bilder sind in schwarz / weiß gehalten. Die Menschen sehr weich, natürlich, dabei schon fast etwas rundlich. Als plötzlich Hochhäuser in ihrer klaren, harten Architektonik mit scharfen Kanten auftauchen, ist es ein überraschend harter Kontrast. Auch die Erscheinungen sind sehr geometrisch und wirken dadurch überraschend fremdartig. Wie sehr wir den Alltag begleiten wird durch die Wahl der Motive klar. Ob sich jemand nur schnell umzieht oder den Anrufbeantworter auf dem Klo sitzend abhört. Dadurch wird alles sehr echt. Fior hat auch keine Angst, die Fantasie der Leser zu fordern, in dem er eine ganze Folge von Panel einfach schwarz darstellt und nur an einigen Stellen Sprechblasen einfügt. Letzen Endes ist die Übertragung aber ein Auszug aus Ranieros Leben und macht es damit so besonders.

Bei Die Übertragung handelt es sich um eine geschlossene Geschichte. Es baucht also keine Vorkenntnisse, um den Geschehnissen folgen zu können. Der Alltag und der Science Fiction Touch tragen einen durch die Geschichte. Zwar mag die Panelführung nicht immer ganz klar sein, aber oft ergibt sich hier nicht aus der Reihenfolge, sondern aus der Gesamtheit die Geschichte. Daher denke ich, ist die Übertragung auch durchaus für Comiceinsteiger geeignet.

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Die ÜbertragungAuch für Comic-Einsteiger geeignet

Text & Zeichnung: Manuele Fior
Dank an Anna-Lise Vernejoul für die „Spezialeffekte“
Hardcover mit 176 Seiten
ISBN: 978-3-939080-78-7
Veröffentlicht: Apr. 2013
beim Avant Verlag

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

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