Am liebsten mag ich Monster von Emil Ferris +Rezension+

Am liebsten mag ich Monster

Am liebsten mag ich Monster von Emil Ferris

1968 in Chicago. Karen ist eine Außenseiterin und wird in der Schule gehänselt. Die Welt sieht sie als Hillbilly, Zigeuner, Mischling oder einfach jemanden aus der Unterschicht. Ihre Liebe gilt den Monsterfilmen und so sieht sie sich selbst als Monster. Zu ihrer Nachbarin Anka hat sie ein sehr besonderes Verhältnis und so fällt es ihr schwer daran zu glauben, dass sie Selbstmord begangen haben soll, obwohl ihre Umwelt sie als die „verrückte Anka“ gesehen hat. Stattdessen fasst sie den Entschluss, herauszufinden, was wirklich passiert ist. Aber auch ihre eigene Familie trifft das Schicksal hart und Karens größter Wunsch wird tatsächlich ein Monster zu sein.

Pulp und Kunst

Es ist schon ein sehr besonderes Tagebuch, das Karen hier führt. Auf einem dicken, linierten Spiralblock hält sie nicht nur ihre Geschichte in Schrift und Zeichnungen fest. Sie liebt es, die Cover ihrer pulpigen Horrorhefte in ihren Block zu zeichnen. Genau dieses Leseerlebnis stellt sich schnell ein. Für den ersten Moment mögen die Linien und die gedruckte Lochung irritieren, aber diese werden oft in die Zeichnungen integriert. Der Einband ist ein dünner Plastik Softcover und vermittelt dem Leser wirklich das Gefühl, hier die Kladde eines jungen Mädchen in den Händen zu halten, die sich selbst als einen Wolfsmenschen malt.

Karen hat aber nicht nur Gefallen an Monstern. Seit dem ihr großer Bruder Deeze sie zum erstem mal mit ins Kunstmuseum genommen hat, ist dieses für sie eine Art zweites zu Hause geworden. So finden sich in ihrem Block auch ihre Interpretationen von Gemälde berühmter Künstlern. So kommt Karen natürlich auch nicht an Füsslis Nachtmahr vorbei.

Der Stil von Emil Ferris wirkt auf mich einzigartig. Hatte ich anfangs noch meine Probleme, mich in den Comic zu finden, konnte ich ihn am Ende gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Lesefluss stellte sich zwar erst langsam ein, aber durch die emotionale und keinesfalls leichte Erzählung war ich gefesselt. Am liebsten mag ich Monster ist eine faszinierende, aber bedrückende Geschichte.

Anzeige

Am liebsten mag ich Monster, PaniniAm liebsten mag ich Monster

Autorin und Zeichnerin: Emil Ferris
Softcover mit 420 Seiten
ISBN: 978-3741608087
Erstveröffentlichung: 25.06.2018
bei Panini

Der Comic wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

DU WILLST MEHR?

TRAG DICH EIN UND BLEIBE ÜBER DIE NEUSTEN BEITRÄGE INFORMIERT:

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

4 Antworten

  1. 13. August 2018

    […] verliehen und “Am liebsten mag ich Monster” konnte drei Preise mit nach Hause nahmen. Meine Rezension war schon vor der Verleihung […]

  2. 30. August 2018

    […] ich BUG von Enki Bilal. Außerdem hatte ich einige Highlights im Gepäck: Massu Schmiedstochter, Am liebsten mag ich Monster und […]

  3. 22. Juni 2020

    […] postapokalyptischen Welt zu überleben. Es wird hart und es treibt euch die Tränen in die Augen. Am liebsten mag ich Monster von Emil Ferris ist ein monströs großer und mindestens genauso guter Comic. Großer Bruder, […]

  4. 17. Oktober 2020

    […] Ich bin sehr gespannt auf die Künstlerin, die am Freitag und Samstag da sein wird, auch wenn ich ihren Comic noch immer ungelesen im Stapel liegen habe *schäme mich ja schon*. Natürlich habe ich schon ein paar Male reingesehen und das Buch ist wirklich der Hammer. Ich habe die englische Fassung My favourite thing is monster zu Hause. Eine Rezension findet ihr bei Ariane von nerd-mit-nadel.de. […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert