[ #sfvongestern ] Dinosaurier-Planet – Anne McCaffrey

#sfvongestern

Das Blogstöckchen #sfvongestern wurde von Booknapping und Koreander gestartet. Sie „möchten der in die Jahre gekommenen Science Fiction-Literatur eine Bühne verschaffen.“ Dieses Jahr habe ich genau in diesem Metier sehr viel gelesen. Ich habe einige Bücher von Arthur C. Clarke und Isaac Asimov gelesen. Für das Blogstöckchen habe ich nun den Dinosaurier-Planet von Anne McCaffrey gewählt.

„Lest einen Science Fiction-Roman deren Erstveröffentlichung im Original vor dem Jahr 1999 liegt.“ Ich hätte mich nun einfach weiter mit den Robotergeschichten beschäftigen können, wollte aber zu der Aktion etwas Neues ausprobieren. Der Weg führe mich schnurstracks an das Bücherregal von meinem Kerl. Er hat viel SF gelesen, darunter auch einige Klassiker. Da ich viel zu tun habe, wollte ich nicht ein zu dickes Buch wählen und eines, von dem ich noch nicht gehört hatte. Ein Buchrücken verkündete SF Dinosaurier-Planet. Na, das klingt doch nach Potenzial. Offensichtlich habe ich bei meiner spontanen Auswahl Anne McCaffrey und damit Booknappings Liebling erwischt.

Die Fragen

Für das Blogstöckchen wurden 9 Fragen vorgegeben und diese möchte ich erstmal beantworten:

Welches Buch hast du in welcher Ausgabe gelesen?
Nenne AutorIn / Titel / Verlag / ggf. ÜbersetzerIn / Erstveröffentlichung im Original / Veröffentlichungsjahr deiner Ausgabe / Sprache
Anne MacCaffrey / Dinosaurier-Planet / Heyne Bücher / Übersetzung Birgit Reß-Bohusch / Illustrationen im Text von Johann Peterka / Veröffentlicht 1978 / Gedruckt 1985 / deutsch

Wie hoch ist der Anteil an Science Fiction-Literatur an deiner Lektüre der letzten zwölf Monate. Du darfst schätzen
Ich denke es könnten ca. 50% sein.

Warum hast du ausgerechnet dieses Buch gewählt?
Wie oben beschrieben.

Welche Teile der Story machen diese zu einem Science Fiction-Roman? Welche Thematiken werden behandelt?
Ein Planet soll erforscht werden. Kurz: Dinosaurier im All.

Gab es Elemente, die zum Zeitpunkt des ersten Erscheinen des Romans noch als „Zukunftsmusik“ galten, heute aber in der genannten oder ähnlichen Form üblich, vielleicht sogar völlig normal oder auch schon wieder überholt sind?
Seismische Geräte zum Auffinden von Bodenschätzen, Kraftfelder, fliegende Schlitten und Energydrinks. Ich nehme an im ersten Bereich gab es Weiterentwicklungen. Allerdings werden im Buch noch Videoaufnahmen auf Band gemacht, da sind wir bereits weiter.

Erkennst du Parallelen zu anderen Romanen, Comics, Filmen oder Serien und falls ja, welche sind es?
Kraftfelder und fliegende Schlitten kommen häufiger vor. Dinos faszinieren auch heute noch. Hier ist mir keine so direkte Parallele aufgefallen, wie zwischen den Verhören im Ministerium der Liebe in „1984“ und Jean-Luc Picards vier Lichter im Verhör beim Cardassianischen Geheimdienst. Die KVM ist allerdings schon eine Art Föderation, um bei Star Trek zu bleiben.

Bist du neugierig geworden auf die Thematik oder die AutorIn? Möchtest du dich weiter damit beschäftigen, vielleicht in Form von weiteren Romanen, Sekundärliteratur oder auch anderen Medien?
Es gibt einen zweiten Band, den ich noch gerne lesen möchte.

Was hat dir gefallen und was nicht?
Der Klappentext ist sexistisch und spoilert extrem.

Hattest du besondere Erwartungen an das Buch oder sogar Befürchtungen? Wenn ja, welche waren dies und wurden sie erfüllt beziehungsweise im Falle von Befürchtungen, bestätigt?
Ich hatte bei einem Buch dieses Jahrgangs nicht so viele Details und Überlegungen zu verschiedenen Lebensbedingungen, wie sich diese auswirken und wie sie auf einem Schiff realisiert werden können erwartet. Mir ist zu Beginn die Kinnlade ein wenig runter gefallen.

 

#sfvongestern

Über das Buch

Auf den ersten Seiten hat mich Anne McCaffrey überrascht und erschlagen. Bereits bis Seite 24 war ich mit Namen überhäuft worden. Ich bekam bereits Probleme, die Namen mit Geschlecht, Aufgaben und Herkunft zu verbinden. Außerdem hatte ich schon gelernt, dass es eine Konföderation vernunftbegabter Rasen (KVR) gibt und aus 18 Mitgliedern besteht. Ein Mitglied ist die Menschheit, die bereits im All verstreut lebt. Dadurch gibt es schiffsgeborene und planetengeborene Menschen. Einige stammen aus Plus-G Welten und haben dadurch auf Expeditionen den Vorteil besonders stark und ausdauernd anderen Menschen gegenüber zu sein. Das Mutterschiff der Expedition die ARCT-10 bietet verschiedene Sektionen mit verschiedenen Schwerkraftzonen und Atmosphären. Zum Beispiel gibt es einen Humanoiden-Speisesaal.

Wir sind auf einem von drei Planeten eines Sonnensystems, das zur Zeit von der KVR erforscht wird. Jeweils eine Rasse untersucht den Planeten, der für die jeweiligen Lebensbedingungen der Idealste ist. Die menschliche Forschergruppe übernimmt Ireta. Hier treffen sie auf diverse Anomalitäten. Der schiffsgeborene Geologe Kai leitet gemeinsam mit der planetengeborenen Xenobiologin Varian die Expedition.

Fast genau in der Mitte des Buches kommt Varian zum ersten Mal der Gedanke, dass ein Teil der Tiere auf Ireta nicht von Ireta stammen. Dies hat man aber schon auf dem Klappentext erfahren, leider. Denn im Moment rätselt Varian noch, warum ihr einige der Geschöpfe vertraut vorkommen. Vor langer Zeit muss sie diese schon mal gesehen haben. Nachdem Lunzie, die Ärztin und Ernährungsexpertin des Teams, einen Schnaps gebrannt aus einheimischen Früchten ausgeschenkt hatte, verhalten sich die Plus-G-Welter merkwürdig. Nur lag dies wirklich am Alkohol oder geht noch was anderes bei den mürrischen Plus-Glern vor?

Klappentextklischee aus 1985

„Dies ist die Geschichte von Kai, dem jungen Commander, und seiner Assistentin, der schönen Varian.“ Das ist so nicht korrekt. Varian und Kai leiten die Expedition gemeinsam. Kai ist für die Geologen verantwortlich und Varian für die Xenobiologen. So dürfen die Geologen kein weiteres Camp aufschlagen, bis Varian das Gebiet als sicher erklärt hat und bestimmte Schutzmaßnamen vorgibt. Zwar werden die Geologen das Geld durch die Bodenschätze auf dem Planeten für die Expedition wieder herausholen, aber die Erforschung von Flora und Fauna wird ebenfalls als wichtig betrachtet. Im Klappentext wird das Klischee der Frau also noch hoch gehalten, während im Buch bereits ein anderer Wind weht. Hier gehen die Frauen oftmals mit schwierigen und abstoßenden Situationen besser um als die Männer.

Besonders freuen sich die Expeditionsleiter aber über die positive Entwicklung, die jungen Expeditionsmitglieder durch machen. Sie scheinen hier die ersten Schritte zu machen, um den Weg in ihrem weiteren Leben zu finden. Interessen werden gefunden und gefördert. Auf den letzten Seiten spitzt sich ein Konflikt zu und die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Das offene Ende bringt einen Schlusspunkt aber es bleiben viele Fragen ungeklärt. Natürlich musste ich direkt zum Regal, um nun auch den zweiten Band des Dinosaurier-Planet zu lesen. Damit bleibe ich dann auch erstmal beim Thema #sfvongestern.

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5 Antworten

  1. Sandra sagt:

    Hi Ariane 🙂

    Toller Beitrag und klasse, dass du bei einer meiner Lieblingsautorinnen gelandet bist 😀
    Ja – in den 80ern meinte man noch, dass es den SF-Leser gibt und nicht die SF-Leserin … Und vermutlich wurden daher auch die Klappentexte dem mutmaßlichen Klientel angepasst. Leider. Gerade bei Anne McCaffrey wirst du aber immer starke Frauenfiguren finden, wie du siehst.

    Ich habe die Dino-Bücher noch gar nicht gelesen, sollte dies aber bald mal tun, wenn ich dein Resümee so lese.

    Und jetzt bin ich schon gespannt auf dein zweites Buch in der #sfvongestern Aktion 😀

    Liebe Grüße,
    Sandra

    • NadelNerd sagt:

      Hallo Sandra,

      im zweiten Band bin ich nun schon recht weit und frage mich aktuell, ob da eigentlich auch noch Männer waren 😀
      Den Klappentext werde ich diesmal aber erst nach dem Buch lesen. Bevor mir wieder der letzte Twist aus dem Buch schon verraten wird.

      Liebe Grüße
      Ariane

  1. 26. Januar 2018

    […] Vergangenheit“ # sfvongestern. Schließlich kann ich nicht einfach nach dem ersten Teil des Dinosaurier-Planet aufhören, oder? Alles zu #sfvongestern findet ihr bei Booknapping und […]

  2. 5. Februar 2018

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